Reckahner Museen

Rochow-Museum und Schulmuseum Reckahn

13. September, 15 Uhr - Die Literatur der Aufklärung – Ein Podiumsgespräch

DIE LITERATUR DER AUFKLÄRUNG

Ein Podiumsgespräch mit dem Schriftsteller Hans Pleschinski, dem Bildungshistoriker Jürgen Overhoff und dem Redakteur Gernot Krämer

Mit der Literatur der Aufklärung entstand im 18. Jahrhundert ein originelles und facettenreiches Schrifttum, das ganz neue Maßstäbe setzte und bis heute anregend ist. Führende Schriftsteller der damaligen Zeit – ob Voltaire, Christian Fürchtegott Gellert, Benjamin Franklin oder Friedrich der Große – orientierten sich in ihrer Dialektik des Schreibens am lebendigen Gespräch. In den Romanen spielten geistreiche Dialoge eine große Rolle. Im Essay, der hohen Kunst der literarischen Suchbewegung, wurden Argumente im Austausch sorgfältig gewogen. Briefe verfasste man bevorzugt im Plauderton. In dieser kommunikativen aufklärerischen Tradition will das Gespräch der drei Diskutanten im 1729 erbauten Schloss Reckahn den Zuhörern das Erbe der 300 Jahre zurückliegenden Epoche am authentischen Ort neu erschließen. Anklingen werden dabei der spielerische Umgang mit Sprache, der auf Witz, Paradoxien, Einfallsreichtum und überraschende Volten setzt. Prägnanz, Klarheit des Ausdrucks, der Wunsch nach Breitenwirkung, aber auch Skepsis und Ideologiekritik werden als für die damalige Literatur typisch bedacht. Zudem werden der ungenierte Lebensgenuss, die Freude an der Erotik sowie die Weltoffenheit, die gerade in den im Aufklärungszeitalter so beliebten Reisebeschreibungen zum Ausdruck kommt, thematisiert. Schließlich wird auch das neue Verhältnis zur Natur, das zwischen der Freude über die Bezähmung der Naturgewalten und der Trauer über die menschengemachte Zerstörung der natürlichen Umwelt changiert, angesprochen und reflektiert. Es sollen Schlaglichter auf die reiche literarische Produktion dieser vergangenen Ära geworfen werden. Und es geht um die wichtige Frage, was die Literatur des 18. Jahrhunderts der Moderne mitgegeben hat. Können wir aus dem schriftstellerischen Angebot von damals schöpfen? Was verbindet uns noch heute mit der drei Jahrhunderte zurückliegenden Zeit? 

Eine gemeinsame Veranstaltung des Rochow-Museums Reckahn und der Redaktion der Literaturzeitschrift Sinn und Form

 Ort: Schloss Reckahn, Reckahner Dorfstraße 27,14797 Kloster Lehnin, OT Reckahn

Datum: 13. September 2025, Uhrzeit: 15:00 Uhr

 

Eintritt: Spende für das Rochow Kulturensemble Reckahn

Anmeldungen unter Telefon: 033835-60672

 

Vor und nach der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, in das Museumscafé im Schloss einzukehren und die Ausstellungen im Rochow-Museum und im Schulmuseum zu besichtigen.